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Abscheiben
Putz wird mit einer Kunststoff- oder Edelstahltraufel in kreisrunden Bewegungen abgerieben = abgescheibter Putz.
Absorbieren
Umwandlung von Energie, wie z.B. Lichtenergie.
Eisenoxidpigmente in Lasuren absorbieren die kurzwelligen UV-Strahlen, wandeln diese in Wärme um und schützen so das im Holz enthaltene Lignin vor der Zerstörung.
Acrylharze
Aus ihnen lassen sich physikalisch trocknende Lacke und Lackfarben, geeignet für fast alle Untergründe, herstellen. Bei den lufttrocknenden Typen sind sie entweder Allein-Bindemittel oder sie werden mit speziellen Nitrozellulosen und Phenolharzen kombiniert. Acrylharzlacke sind in der Regel lösemittelarm bis lösemittelfrei.
Alkydharz-Bindemittel
Die Alkydharze weisen einen Ölgehalt von etwa 20-70 % auf und sind Bindemittel, welche die guten Eigenschaft von Ölen einerseits und Harzen andererseits in sich vereinigen. Sie werden zu Streich- oder Spritzlacken verarbeitet und in Korrosionsschutz- und Heizkörperlackfarben usw. eingesetzt.
Bindemittel
Bindemittel ist der nicht flüchtige Anteil eines Beschichtungsstoffes ohne Pigment und Füllstoff, aber einschließlich Weichmacher, Trockenstoffe und anderen nicht flüchtigen Hilfsstoffen. Das Bindemittel verbindet die Pigmentteilchen untereinander mit dem Untergrund und bildet so mit ihm gemeinsam die fertige Beschichtung. In pigment- und füllstofffreien Beschichtungsstoffen umfasst das Bindemittel alle nicht flüchtigen Bestandteile.
Blockfestigkeit
Wasserverdünnbare Dispersionslackfarben und wasserverdünnbare Lasuren auf Fenster und Außentüren aus Holz dürfen nach Durchtrocknung im Falzbereich nicht zum Verkleben neigen. Das unerwünschte Haften zwischen beschichteten Oberflächen, wenn diese nach der vorgeschriebenen Trocknungszeit Kontakt miteinander haben, nennt man blocken. Zur Vermeidung muss die Blockfestigkeit vom Werkstoffhersteller zugesichert sein und die Fensterflügel dürfen erst nach klebfreier Trocknung geschlossen werden.
CO2-Durchlässigkeit
Kalkputze, die eine carbonatische Bindung aufweisen, also Putze der Putzmörtelgruppen P I a und P I b dürfen nur mit Anstrichsystemen gestrichen werden, die eine hohe Durchlässigkeit für Kohlendioxid (CO2) aufweisen. Diese Kalkputze sind nur dann beständig, wenn in ausreichendem Maße kohlendioxidhaltige Außenluft ein- und austreten kann. Kalkputze benötigen das Kohlendioxid der Luft zur Nachhärtung. Dieser Vorgang findet in reinen Kalkputzen ständig statt und ist erforderlich, damit diese dauerhaft bleiben. Wenn die ständige Kohlendioxidzufuhr aus der Luft zu Kalkputzen nicht mehr möglich ist, versanden diese Putze und sie verlieren an Festigkeit.
Egalisieren
Ausführen eines Voranstriches, welcher auf den Untergrund eine auf die Saugfähigkeit ausgleichende (egalierende) Wirkung hat. Der Untergrund nimmt danach den folgenden Anstrich gleichmäßig an. Fleckige Farbschattierungen werden dadurch vermieden.
Emissionen
Bezeichnung für aus Anlagen oder technischen Vorgängen in die Atmosphäre gelangenen gasförmige flüssige oder festen Stoffe.
Epoxidharze (EP)
Epoxidharze sind Kunstharze, welche in Verbindung mit Härtern vernetzen. Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe Haftung auf unterschiedlichen Untergründen aus und sind hoch belastbar und besitzen eine sehr gute Wasser- und Chemikalienbeständigkeit.
Festkörper
Der Festkörper eines Lackes oder einer Farbe ist derjenige Teil des Beschichtungsstoffes, der nach Entfernen aller flüchtigen Anteile (Verdunsten des Lösemittels unter festgelegten Prüfbedingungen) zurückbleibt.
Filmdicke
Dicke eines Anstrichfilms gemessen in Mikrometer. 1 Mikrometer ist = 1/1000 mm. Die Trockenschichtdicke (Dicke des Trockenfilms) kann bei Anstrichen zwischen wenigen Mikrometern und mehreren Millimetern liegen.
Fluatieren
Isolieren oder Neutralisieren von kalk- und zementhaltigen Putze mit Fluat (Metallsalze der Kiesefluorwasserstoffsäure).
Fungizide Beschichtungsstoffe
Enthalten Gifte zum Abtöten von Pilzen und anderen Mikroorganismen, z.B. enthalten imprägnierende Holzschutzmittel Zusätze gegen die Bläuepilze der Nadelhölzer und sind damit fungizid. Fungizide werden auch als Zusatzstoffe für Putze oder Beschichtungen eingesetzt, um diese mittelfristig vor Algen- und Moosbefall zu schützen.
Glanzgrad
Glanz ist ein Sinneseindruck, bewirkt durch die mehr oder weniger gerichtete Reflektion von Lichtstrahlen einer Oberfläche. Zur Beurteilung des Glanzgrades kann der Reflektometerwert nach DIN 67530 herangezogen werden. Abkürzungen für M = matt, SM = seidenmatt, SG = seidenglänzend, GL = glänzend, HG = hochglänzend.
High Solid-Lack
Sehr ergiebige, wasserverdünnbare Decklackfarbe mit einem Bindemittel, das chemisch gesehen im Vergleich zu normalen Bindemitteln kurzkettig und niedermolekular ist. Die Viskosität eines High-Solid-Bindemittels ist dadurch bei höherem Festkörperanteil viel niedriger. Der Einsatz von High-Solid-Bindemittel in Bautenanstrichmaterialien bringt ein hohes Eindringvermögen in den Untergrund durch den hohen Festkörperanteil der Farbe (ca. 70 %, aber auch eine höhere Schichtdicke). Damit ergibt eine High-Solid-Lackfarbe auch guten Kantenschutz, insbesondere am Holz. Die Pigmentvolumenkonzentration wird zudem ausgewogener.
Hydrophobierung
Wasser abstoßend machen oder das Unbrennbarmachen von Geweben, Holz, Beton und Putz durch Tränken mit nicht filmbildenden Imprägniermitteln.
Lichtbeständigkeit
Nach DIN 53231 Widerstandsfähigkeit von Anstrichen gegen Veränderungen, die durch Einwirkung von Globalstrahlungen in Anwesenheit von Feuchtigkeit bedingt sind. Hier sind z.B. Glanz- und Farbtonveränderungen sowie Kreidungen gemeint.
Lösemittel
Stoffe in denen ein anderer Stoff in Lösung gebracht wird. Bei Beschichtungsmaterialien verdunsten Flüssigkeiten. Für Dispersionen Wasser, für Lacke schnellflüchtige Lösemittel, mittelflüchtige Lösemittel und langsam flüchtige Lösemittel.
Nassabrieb-Klasse
Die Nassabrieb-Klasse nach DIN EN 13300 beurteilt die Beständigkeit der Beschichtung gegen wiederholtes Reinigen. In einem genormten Prüfverfahren mit einem Scheuerprüfgerät wird die Schichtdickenabnahme des Beschichtungsfilms gemessen. Die Beschichtungsstoffe werden dann in Nassabriebklassen von 1 bis 5 eingestuft.
Normreinheitsgrad
Vorgegebener Entrostungsgrad gemäß DIN 55928.
Penetrieren (Durchdringen)
Das Eindringen des Anstrichmittels in die Poren des Untergrundes. Ziel hierbei ist eine gute Verankerung der Beschichtung mit dem Untergrund.
Pigmentvolumenkonzentration
Das prozentuale Verhältnis des Volumenanteils der Pigmente und Füllstoffe eines Anstrichmittels zum Gesamtvolumen und dessen sämtlichen nicht flüchtigen Bestandteilen.
Quellvermögen (Quellbarkeit)
Die Eigenschaft mancher fester Stoffe durch Aufnahme von flüssigen Stoffen, Dämpfen oder Gasen, die Grundbindung der Teilchen untereinander zu lockern und damit volumenmäßig zu vergrößern ohne den inneren Zusammenhalt zu verlieren. Auch der Anstrichuntergrund Holz ist quellbar. Seine Volumenvergrößerung bei Wasseraufnahme muss bei Anstrichen berücksichtigt werden: Die Anstrichfilme müssen entsprechend quellfähig (zeitweilig ihr Volumen vergrößern) und damit dehnbar sein. Auch das Ablösen von Anstrichfilmen durch Abbeizfluide und das Hochziehen von Anstrichfilmen beruht mit auf Quellvorgängen.
Reversibel (umkehrbar, wieder löslich)
Beschichtungsstoffe, welche mit dem Lösemittel, in dem sie gelöst waren, nach der Trocknung wieder auf- bzw. angelöst werden können.
SA ½: Strahlen der Fläche
Die Flächen sind so frei von Zunder, Rost und Beschichtungen, dass Reste auf der Stahloberfläche lediglich als leichte Schattierung in den Poren sichtbar bleiben.
Scheuerbeständigkeit
Die in der DIN 53778 verwendete Klasse Scheuerbeständigkeit wurde durch das Kriterium Nassabrieb-Klasse nach der seit November 2001 gültigen DIN EN 13300 ersetzt (s. Nassabrieb-Klasse).
ST 2: hand- oder maschinelle Entrostung
Die Flächen sind frei von losen Beschichtungen und losem Zunder. Der Rost ist soweit zu entfernen, dass die Stahloberfläche nach der Nachreinigung einen schwachen, vom Metall herrührenden Glanz aufweist.
Taupunkt
Ist die Temperatur in Grad Celsius, bei der die Fähigkeit der Luft endet, Wasserdampf aufzunehmen. Bei der Taupunkttemperatur ist die Luft 100 % dampfgesättigt. Erfolgt eine weitere Abkühlung, kondensiert das in der Luft enthaltene Wasser teilweise und bildet Nebel oder schlägt sich als Tau nieder.
Thixotrop
Thixotropie ist die Eigenschaft manche Stoffe die im Ruhestand gelartig und hoch viskos sind, sich bei einer Energiezufuhr, z.B. rühren, streichen, schütteln, zu verflüssigen. Kommen sie in den Ruhezustand, etwa eine thixotrope Anstrichphase nach dem Rühren, nehmen sie wieder ihren ursprünglichen Zustand an. Dieser Wechsel kann nach Belieben wiederholt werden.
Topfzeit (Potlife)
Zweikomponentenmaterialien müssen nach der Vermischung von den beiden Komponenten, z.B. Stammlack und Härter, innerhalb einer angegebenen Zeit verarbeitet werden. Wird diese Zeit überschritten, erhärtet der Beschichtungsstoff auch im Gebinde. Werkzeuge und Geräte, welche nicht innerhalb der angegebenen Topfzeit gereinigt werden, können nicht mehr von dem Beschichtungsstoff getrennt werden.
Urethan-Bindemittel
Werden Urethan-Bindemittel zur Herstellung von Lacken und Lackfarben verwendet, sind diese im Vergleich mit den herkömmlichen Alkyd- bzw. Acryllackfarben härter und widerstandsfähiger gegen Wasser, Lösemittel und Chemikalien. Außerdem härten diese Anstrichmittel schneller durch.
UV-Schutz
Strahlenanteile des Tageslichts und insbesondere der UV-Strahlen schädigen die Holzoberfläche in Verbindung mit Feuchtigkeit durch Ligninabbau. Zunächst sichtbar durch Braunverfärbung. Es entstehen wasserlösliche Abbauprodukte des Lignins, die durch Regen ausgewaschen werden. Die Holzoberfläche zeigt dann je nach Besiedelung mit Bläuepilzen eine silbergraue bis schwarze Verfärbung. In diesem Stadium ist die Tragfähigkeit der Holzoberfläche für Beschichtungen nicht mehr gewährleistet. Um diesen physikalischen Effekt vorzubauen, enthalten Holzlasuren Pigmente, welche UV-schützende Eigenschaften haben.
Ventilierend
Die Anstriche gestatten zwischen Untergrund und Umgebung einen gewissen Feuchtigkeitsaustausch. Sie ventilieren. Ventilationsfaktoren sind Durchlässigkeit von Ventilationslacken im Vergleich zu einem Normalanstrichsystem.
Vergilbung
Annahme eines unerwünschten gelblichen bis braunen fahlen Farbtones, bedingt durch Eigenschaften bestimmter Bestandteile des Anstrichmittels. Zu unterscheiden sind Vergilbungen im direkten Licht, Vergilbung unter Lichtabschluss, Vergilbung infolge von Hitzeeinwirkung und Ammoniakvergilbung. Der Begriff Vergilbung bezieht sich vor allem auf weiße Lackanstriche. Bei den früheren Leinölen und Alkydharzlackfarben war die Vergilbung sehr ausgeprägt. Heute bewirken verschiedene Bindemittelzusätze u.a. eine bessere Lichtbeständigkeit. Dennoch sind für kritische Objekte besser Lackfarben auf Acrylbasis einzusetzen.
Vernetzung
Bildung eines dreidimensionalen molekularen Netzwerks. Vorgang bei der Filmbildung von zahlreichen Lacken. Die langen Molekülketten von Bindemitteln werden z.B. durch Aufnahme von Luftsauerstoff oder durch Wärme miteinander verknüpft.
Verseifung
Die chemische Ausspaltung von Estern, wie z.B. Alkydharz-Bindemittel, in die Bestandteile Säure und Alkohol. Bei Alkydharzen geschieht dies durch verschiedene Arten von Laugen. Dies bedeutet, dass Alkydharz-Bindemittel für alkalische Untergründe, wie z.B. Beton- oder Zementputz, nicht geeignet sind.
Viskosität
Beschreibt die Zähigkeit einer Flüssigkeit. Viskositätsmessungen werden mit einem Messbecher nach DIN 53211 durchgeführt.
VOC
VOC ist die Abkürzung für "volatile organic compounds". Auf Deutsch bedeutet das soviel wie "flüchtige organische Verbindungen" (= Lösemittel). Diese Stoffe gehören zu den Substanzen, welche die Bildung von bodennahem Ozon begünstigen. Der VOC-Gehalt wird ausgedrückt in Gramm Lösemittel pro Liter eines Bautenanstrichstoffes im verarbeitungsfertigen Zustand.
VOC-Verordnung
In verschiedenen Verordnungen hat die Europäische Union seit den neunziger Jahren auf die Tatsache reagiert, dass bodennahes Ozon schädigend auf Menschen, Tiere und Pflanzen wirkt. Um die Ozonbelastung auch bei der handwerklichen Verarbeitung zu reduzieren, wurden produktbezogene Regelungen getroffen. In der "Decopaint-Verordnung" (2004), die in der deutschen ChemVOCFarbV umgesetzt wurde, werden für Farben und Lacke Höchstwerte des VOC-Gehalts festgelegt. Produkte, die diese Grenzwerte überschreiten, dürfen nicht mehr verkauft werden. Die wichtigsten Bautenanstrichstoffe wurden in 12 Produktgruppen unterteilt und mit entsprechenden Grenzwerten versehen. Diese gelten seit dem 1.Januar 2007 und in der zweiten Stufe ab dem 1. Januar 2010. Der VOC-Gehalt in Gramm pro Liter (g/l) bezieht sich immer auf das gebrauchsfertige Produkt (ohne nachträgliche Verdünnungszugabe). Er ist auf jedem Produkt-Etikett als "EU-Grenzwert" angegeben.
Waschbeständigkeit
Die in der DIN 53778 verwendete Klasse Waschbeständigkeit wurde durch das Kriterium Nassabrieb-Klasse nach der seit November 2001 gültigen DIN EN 13300 ersetzt (s. Nassabrieb-Klasse).
Wasserdampfdurchlässig auch Wasserdampfdiffusion
Durchdringen von Wasserdampf durch Anstrichschichten. Besonders wichtig für die Beschichtung von feuchten Untergründen, insbesondere solchen, welche Dehnungen und Schwindungen ausgesetzt werden. Mauerwerk und Putz sollen die Wasserdampfdiffusion gestatten, damit Feuchtigkeit nach beiden Seiten abwandern kann.
Weichmacherwanderung
Weichmacherwanderung tritt zwischen verschiedenen Dichtstoffen und Dichtprofilen oder physikalisch trocknenden Anstrichen wie PVC-Farben und Dispersionsfarben auf. Sie kann Erweichen des Anstrichs oder Versprödung der Dichtprofile und Dichtstoffe zur Folge haben.
Zweikomponentenlack
Reaktionslacke und Lackfarben, die erst kurz vor der Verarbeitung in genau festgelegtem Verhältnis gemischt werden.